Entzündungshemmende Ernährung für Ihre Gesundheit

Ein gesunder Lebensstil umfasst mehr als nur regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf – auch Ihre Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Eine entzündungshemmende Ernährung kann dazu beitragen, chronische Entzündungen zu reduzieren und Ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern. Lesen Sie weiter, um mehr über Entzündungen, chronische Entzündungen, deren Komplikationen und den Einfluss der Ernährung zu erfahren.


Inhaltsübersicht


Was ist eine Entzündung?

Entzündungen sind Teil des natürlichen Abwehrmechanismus Ihres Körpers und spielen eine zentrale Rolle im Immunsystem. Sie treten auf, wenn der Körper auf Schäden oder Bedrohungen wie Verletzungen oder Infektionen reagiert. Diese Reaktionen dienen dazu, den Körper zu schützen, schädliche Reize zu beseitigen und den Heilungsprozess einzuleiten.

Es gibt zwei Hauptarten von Entzündungen: akute und chronische Entzündungen.

  • Akute Entzündungen sind in der Regel von kurzer Dauer und halten nur wenige Stunden bis Tage an. Sie entstehen, wenn der Körper auf etwas reagiert, das ihn verletzt hat oder verletzen könnte – zum Beispiel eine Schürfwunde, ein Schnitt oder eine Infektion. Typische Anzeichen einer akuten Entzündung sind Rötung, Hitze, Schwellung und Schmerzen im betroffenen Bereich.
  • Chronische Entzündungen hingegen dauern wesentlich länger – Monate oder sogar Jahre. Im Gegensatz zur akuten Entzündung, deren Symptome deutlich erkennbar sind, können die Symptome einer chronischen Entzündung weniger offensichtlich, aber dennoch schädlich sein. Eine chronische Entzündung kann aus einer nicht vollständig abgeklungenen akuten Entzündung, einer langanhaltenden Reaktion auf einen schädlichen Reiz oder einer Autoimmunreaktion entstehen, bei der der Körper gesundes Gewebe fälschlicherweise als Bedrohung erkennt und darauf reagiert.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Entzündungen nicht immer negativ sind. Akute Entzündungen sind eine notwendige und sinnvolle Reaktion Ihres Körpers, um Heilung zu fördern und weiteren Schaden zu verhindern. Chronische Entzündungen hingegen können problematisch sein, da sie anhalten und zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen können (Cleveland Clinic, 2021).

Welche Komplikationen können durch Entzündungen entstehen?

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Chronische Entzündungen tragen zur Entwicklung von Arteriosklerose bei – einer Erkrankung, bei der sich Plaques in den Arterien ansammeln und diese verengen. Entzündungen können dazu führen, dass Plaques aufbrechen und Blutgerinnsel bilden, wodurch das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt (NHLBI, 2020).
  • Diabetes: Chronische Entzündungen beeinflussen die Insulinresistenz. Das bedeutet, dass Ihre Körperzellen nicht mehr richtig auf Insulin reagieren – jenes Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Dies kann zu Prädiabetes und letztlich zu Typ-2-Diabetes führen.
  • Autoimmunerkrankungen: Bei Autoimmunerkrankungen greift das Immunsystem gesunde Körperzellen fälschlich an. Dies führt zu chronischen Entzündungen, die je nach betroffenem Körperbereich unterschiedlich ausgeprägt sein können. Rheumatoide Arthritis verursacht beispielsweise Gelenkentzündungen. Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die sich durch wiederkehrende Entzündungen und Geschwüre im Dickdarm und Rektum auszeichnet.
  • Krebs: Langanhaltende Entzündungen können zur Entstehung von Krebs beitragen. Entzündungszellen produzieren Substanzen, die das Zellwachstum und die Zellteilung fördern, was das Risiko für unkontrolliertes Zellwachstum und Krebs erhöht (Coussens & Werb, 2002).
  • Neurodegenerative Erkrankungen: Chronische Entzündungen im Gehirn und Zentralnervensystem können neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson auslösen. Bei Alzheimer fördern Entzündungen die Bildung schädlicher Plaques im Gehirn, was zu Gedächtnisverlust und kognitiven Störungen führen kann. Bei Parkinson kann der chronische Entzündungsprozess bestimmte Nervenzellen im Gehirn schädigen und zerstören, was zu motorischen Symptomen wie Zittern, Steifheit und Bewegungsstörungen beiträgt (Wang et al., 2015; Kinney et al., 2018).

Quelle: Stone at al., 2022

Welchen Einfluss hat Ernährung auf Entzündungen?

Ihre Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Entzündungen im Körper. Einige Nährstoffe und Lebensmittel wirken entzündungshemmend, während andere Entzündungen fördern können. Ein übermäßiger Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel, rotem Fleisch, raffiniertem Zucker und Transfetten – Bestandteile vieler westlicher Ernährungsweisen – kann Entzündungen im Körper verstärken. Umgekehrt können gesunde Lebensmittel, die reich an Antioxidantien und anderen entzündungshemmenden Substanzen sind, zur Reduktion von Entzündungen beitragen (Cleveland Clinic, 2022).

Was oft übersehen wird, sind Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen. Diese können eine Entzündungsreaktion auslösen oder bestehende Entzündungen verschlimmern. Sie treten auf, wenn Ihr Körper Schwierigkeiten hat, bestimmte Lebensmittel oder Bestandteile zu verdauen, oder wenn Ihr Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Eine Form der Glutenunverträglichkeit – Zöliakie – kann beispielsweise chronische Entzündungen im Dünndarm verursachen. Betroffene Personen müssen eine glutenfreie Ernährung einhalten, um Entzündungen zu vermeiden. Auch bei Laktoseintoleranz, bei der der Körper Laktose nicht richtig verdauen kann, kann es zu entzündlichen Reaktionen im Darm kommen.

Wenn Sie entzündungshemmende Lebensmittel wählen, sollten Sie daher auch individuelle Unverträglichkeiten und Allergien berücksichtigen.

Wichtige entzündungshemmende Inhaltsstoffe in Lebensmitteln

Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, Polyphenole, Ballaststoffe sowie bestimmte Vitamine und Mineralstoffe spielen in entzündungshemmenden Lebensmitteln eine besonders wichtige Rolle. Vitamine wie C, E und D, Beta-Carotin sowie Mineralstoffe wie Zink und Selen wirken als Antioxidantien und schützen Ihre Zellen vor Schäden durch freie Radikale – Moleküle, die eine Entzündungsreaktion im Körper auslösen können. Darüber hinaus unterstützen Vitamine und Mineralstoffe die Funktion Ihres Immunsystems, das Sie vor Entzündungen schützt. Sie fördern zudem die Gesundheit Ihrer Darmflora, die eine zentrale Rolle bei der Modulation des Immunsystems und somit bei der Bekämpfung von Entzündungen spielt ((Harvard Health, 2023Griffiths et al., 2016).

Welche Lebensmittel wirken entzündungshemmend?

Hier sind einige Lebensmittel, die für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt sind:

  • Beeren: Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren und andere Beeren sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Ihre besondere Stärke liegt jedoch in den enthaltenen Antioxidantien. Anthocyane, die den Beeren ihre intensive Farbe verleihen, wirken stark entzündungshemmend.

  • Fettreicher Fisch: Lachs, Makrele, Sardinen, Forelle und andere fettreiche Fischsorten sind reich an Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, die nachweislich entzündungshemmend wirken.

  • Grünes Blattgemüse: Spinat, Grünkohl und andere grüne Blattgemüse sind hervorragende Quellen für Vitamine und Mineralstoffe mit entzündungshemmender Wirkung.

  • Avocados: Diese Frucht enthält viele einfach ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und Antioxidantien. Zudem sind Carotinoide und Tocopherole enthalten, die möglicherweise das Krebsrisiko senken.

  • Grüner Tee: Diese Teesorte ist bekannt für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften, einschließlich entzündungshemmender Wirkung. Grüner Tee ist reich an Polyphenolen und anderen Antioxidantien.

  • Paprika und Chilischoten: Beide enthalten Antioxidantien und Vitamin C, die Entzündungen entgegenwirken können. Chilischoten enthalten zusätzlich Capsaicin, das Schmerzen und Entzündungen lindern kann.

  • Knoblauch und Zwiebeln: Diese Gemüsesorten enthalten Verbindungen, die das Immunsystem stärken und Entzündungen verringern können.

  • Ingwer und Kurkuma: Beide Gewürze enthalten starke entzündungshemmende und antioxidative Substanzen. Sie können chronische Entzündungen lindern und Symptome von Erkrankungen wie Arthritis verbessern.

Quelle: Pawha et al, 2022; Fletcher, 2023

Durch die Integration dieser entzündungshemmenden Lebensmittel in Ihre Ernährung können Sie das Risiko chronischer Erkrankungen senken. Eine ausgewogene Ernährung mit einer guten Vielfalt an Nährstoffen ist grundsätzlich wichtig – und diese Lebensmittel sollten als Bestandteil eines umfassenden gesunden Ernährungsstils betrachtet werden. Achten Sie dabei auch stets auf persönliche Unverträglichkeiten oder Allergien, da diese Entzündungen auslösen und somit die Wirksamkeit einer entzündungshemmenden Ernährung beeinträchtigen können.

Zusammenfassung

Entzündungen sind eine natürliche Abwehrreaktion Ihres Körpers, können jedoch in chronischer Form zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Ihre Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Entzündungsprozessen. Eine entzündungshemmende Ernährung, die reich an Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und Samen, gesunden Fetten und Omega-3-Fettsäuren ist, kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und das Risiko chronischer Erkrankungen zu senken. Bevor Sie größere Veränderungen an Ihrer Ernährung vornehmen, sollten Sie ärztlichen oder ernährungswissenschaftlichen Rat einholen.

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