Albumin
Albumin ist ein von der Leber produziertes Protein, das Hormone, Medikamente und Enzyme im Körper transportiert. Zudem verhindert es, dass Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe übertritt. Gesunde Nieren lassen nur geringe Mengen Albumin in den Urin gelangen. Bei Nierenschäden hingegen finden sich erhöhte Albuminwerte im Urin, was insbesondere bei Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes häufig auftritt.
Alkalische Phosphatase (ALP)
Die alkalische Phosphatase (ALP) ist ein Stoffwechselenzym, das in verschiedenen Körpergeweben vorkommt, insbesondere in der Leber, den Gallenwegen und den Knochen. Erhöhte ALP-Werte können auf Erkrankungen oder Schäden in diesen Bereichen hinweisen. Besonders bei Verdacht auf Knochen-, Leber- oder Gallenwegserkrankungen wird ALP gemessen. Ein erhöhter Wert erfordert eine ärztliche Abklärung zur Bestimmung der genauen Ursache.
Alanin-Aminotransferase (ALT)
Das Enzym ALT wird hauptsächlich in den Leberzellen gebildet und ist ein wichtiger Indikator für die Leberfunktion. Erhöhte ALT-Werte können auf Leberschäden oder Gallengangsprobleme hinweisen, beispielsweise wenn der Abfluss der Gallenflüssigkeit blockiert ist.
Eine fettreiche Ernährung, regelmäßiger Alkoholkonsum oder bestimmte Medikamente können ALT-Werte leicht erhöhen (bis zum 1,5-fachen des Referenzwerts). In solchen Fällen wird empfohlen, den Test nach einigen Wochen zu wiederholen. Ein wiederholt leicht erhöhter Wert oder leberbezogene Beschwerden wie Schmerzen im rechten Oberbauch, Gelbfärbung der Haut und Augen (Gelbsucht) können auf eine Leberentzündung, übermäßigen Alkoholkonsum, Drogenmissbrauch oder Typ-2-Diabetes hinweisen.
Deutlich erhöhte ALT-Werte sind oft ein Hinweis auf eine akute Leberentzündung (z. B. Hepatitis), leberschädigende Medikamente oder eine nichtalkoholische Fettleber. Auch eine Entzündung oder ein Stau in den Gallenwegen kann die Ursache sein. Liegt der ALT-Wert mehr als fünfmal über dem Referenzbereich, besteht das Risiko einer akuten Leberschädigung.
Gamma GT
Gamma-GT ist ein Enzym, das in der Leber gebildet wird und an der Verarbeitung von Substanzen beteiligt ist, die über die Nahrung aufgenommen werden. Normalerweise sind die GGT-Werte im Blut niedrig, können aber bei einer Überlastung der Leber ansteigen – etwa durch erhöhten Alkoholkonsum oder bestimmte Medikamente.
Erhöhte GGT-Werte treten zudem bei verstopften Gallengängen, Gallenblasenproblemen oder Leberschäden auf. Die Einnahme oraler Kontrazeptiva (Antibabypille) kann hingegen zu einem Absinken der GGT-Werte führen.
Bei erhöhten Leberenzymwerten wird häufig eine Anpassung der Lebensweise empfohlen. Dazu gehören der Verzicht auf Alkohol, die Reduzierung bestimmter Medikamente, eine gesündere Ernährung sowie Gewichtsverlust. Eine ärztliche Abklärung ist wichtig, um die genaue Ursache zu bestimmen.
Bilirubin
Bilirubin ist ein orange-gelber Gallenfarbstoff, der beim Abbau roter Blutkörperchen entsteht. Bevor er ausgeschieden wird, durchläuft er die Leber. Erhöhte Bilirubinwerte können auf Leber- oder Gallengangsprobleme hindeuten. Ist die Bilirubinausscheidung gestört, kann es zu einer Gelbfärbung der Haut und Augen kommen – ein Zustand, der als Gelbsucht bezeichnet wird.
Kreatinin & eGFR
Kreatinin ist ein Abfallprodukt des Muskelstoffwechsels. Erhöhte Kreatininwerte deuten auf eine eingeschränkte Nierenfunktion oder eine Nierenerkrankung hin, da die Nieren Kreatinin normalerweise effizient aus dem Blut filtern.
Die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) gibt an, wie viel Blut die Nieren pro Minute filtern. Der Wert basiert auf der Kreatininkonzentration im Blut und ist ein zentraler Indikator für die Nierenfunktion. Ein niedriger eGFR-Wert kann auf eine reduzierte Filtrationskapazität der Nieren hindeuten, was durch Erkrankungen wie Niereninfektionen, Nierensteine, Bluthochdruck, Diabetes, Dehydrierung oder bestimmte Medikamente verursacht werden kann.