Wie testet man auf Inhalationsallergien? Methoden und Möglichkeiten der Allergiebestimmung
Ob Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare – Inhalationsallergien können den Alltag stark beeinträchtigen. Doch wie findet man heraus, welche Stoffe die Beschwerden auslösen? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Testmethoden es gibt, wie sie funktionieren und worauf Sie bei der Auswahl eines Allergietests achten sollten.
Inhaltsübersicht
Was sind Inhalationsallergien?
Inhalationsallergien sind allergische Reaktionen auf Stoffe, die über die Atemluft in den Körper gelangen. Dazu gehören beispielsweise Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelsporen. Das Immunsystem reagiert dabei überempfindlich auf diese eigentlich harmlosen Substanzen und setzt Botenstoffe wie Histamin frei, die allergische Symptome wie Niesen, eine verstopfte oder laufende Nase, Husten oder Atemnot auslösen können.
Ein typisches Beispiel ist der Heuschnupfen: Menschen, die gegen Gräser– oder Baumpollen allergisch sind, leiden besonders in den Frühlings- und Sommermonaten unter tränenden Augen, einer laufenden Nase und Atembeschwerden, wenn sie draußen unterwegs sind (Cleveland Clinic, 2022).
Wie testet man auf Inhalationsallergien?
Wenn der Verdacht auf eine Inhalationsallergie besteht, ist es wichtig, die auslösenden Allergene genau zu identifizieren. Dafür stehen verschiedene Testmethoden zur Verfügung. Die Wahl des richtigen Tests hängt von individuellen Faktoren wie Symptomen, Vorerkrankungen und möglichen Unverträglichkeiten ab (Cleveland Clinic, 2023).
1. Hauttests (Prick-Test und Intrakutantest)
Hauttests gehören zu den häufigsten Methoden zur Allergiebestimmung. Dabei werden geringe Mengen potenzieller Allergene auf oder unter die Haut gebracht, um die Reaktion des Immunsystems zu beobachten (Medline Plus, 2024).
- Prick-Test: Dies ist die gängigste und schnellste Methode zur Diagnose von Inhalationsallergien. Eine kleine Menge des Allergens wird auf die Haut (meist am Unterarm) aufgetragen und mit einer Lanzette leicht eingeritzt. Bei einer Allergie bildet sich innerhalb von 15–20 Minuten eine Rötung oder Quaddel.
- Intrakutantest: Hier wird das Allergen mit einer feinen Nadel direkt in die Haut gespritzt. Diese Methode ist empfindlicher als der Prick-Test und wird bei unklaren Ergebnissen eingesetzt.
Da die Tests unter medizinischer Aufsicht durchgeführt werden, können mögliche Reaktionen sofort behandelt werden.
2. Bluttests (spezifisches IgE-Testverfahren)
Ein Bluttest misst die Menge an spezifischen IgE-Antikörpern gegen bestimmte Allergene.
Was ist IgE?
Immunglobulin E (IgE) ist ein Antikörper, den das Immunsystem produziert, wenn es auf eine vermeintlich schädliche Substanz – in diesem Fall ein Allergen – reagiert. Bei Allergiker:innen sind die IgE-Werte gegenüber bestimmten Stoffen erhöht.
Wann wird dieser Test eingesetzt?
Diese Methode wird häufig genutzt, wenn ein Hauttest nicht möglich ist, z. B. bei:
- Hauterkrankungen
- Einnahme von Antihistaminika
- Kleinkindern oder Personen mit empfindlicher Haut
Ein Vorteil des Bluttests ist, dass er eine Vielzahl von Allergenen gleichzeitig analysieren kann (Medline Plus, 2024).
3. Provokationstests
Der Provokationstest überprüft direkt, ob eine allergische Reaktion auf ein bestimmtes Allergen auftritt.
Wie funktioniert der Test?
- Das vermutete Allergen wird gezielt auf die Schleimhäute (z. B. Nase, Augen oder Atemwege) aufgebracht.
- Dies kann durch das Einatmen des Allergens oder durch direkte Applikation als Nasenspray oder Augentropfen erfolgen.
Wann wird dieser Test durchgeführt?
- Wenn Haut- oder Bluttests keine eindeutigen Ergebnisse liefern.
- Zur Bestätigung einer Allergie, bevor eine Therapie eingeleitet wird.
Wichtig: Da es bei diesem Test zu starken allergischen Reaktionen kommen kann, wird er ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt (Gauvreau et al., 2022).
Allergietests für zu Hause: Eine praktische Alternative?
Neben ärztlichen Tests gibt es mittlerweile auch Selbsttests für Allergien, die bequem von zu Hause aus durchgeführt werden können. Diese funktionieren in der Regel als Bluttests, bei denen ein kleiner Blutstropfen auf eine Testkarte aufgetragen und im Labor analysiert wird. Solche Tests können erste Hinweise auf eine Allergie geben, ersetzen aber keine ärztliche Untersuchung.
Ein Beispiel ist der Inhalations-Allergietest von Homed-IQ, der auf über 20 häufige Allergene testet, darunter Pollen, Hausstaubmilben und Tierhaare. Nach der Probenentnahme zu Hause wird die Blutprobe in einem zertifizierten Labor ausgewertet, und die Ergebnisse sind online abrufbar.
Dieser Test für Inhalationsallergien eignet sich besonders für Personen, die erste Hinweise auf mögliche Allergien erhalten möchten, bevor sie weitere ärztliche Untersuchungen in Betracht ziehen.
Zusammenfassung
Inhalationsallergien entstehen durch eine Überempfindlichkeit gegenüber eingeatmeten Stoffen wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaaren. Zur Diagnose stehen verschiedene Testverfahren zur Verfügung, darunter Hauttests, Bluttests und Provokationstests, die je nach individueller Situation eingesetzt werden. Neben den Testergebnissen spielen auch die Krankengeschichte, eine körperliche Untersuchung und die langfristige Beobachtung der Symptome eine wichtige Rolle. Erst die Kombination dieser Faktoren ermöglicht eine verlässliche Diagnose und hilft, die richtigen Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden zu finden.